Jede Woche spielen Millionen Deutsche Lotto. Insgesamt sieben Milliarden Euro nimmt die staatliche Lotterie jedes Jahr ein. 50 % davon werden wieder an die Spieler ausgeschüttet. Der Klassiker hierzulande ist immer noch die die Lotterie 6 aus 49, dicht gefolgt von Spiel 77 und Super 6. Insgesamt beträgt der Marktanteil der staatlichen Lotterien etwa 31 %. Die Konkurrenz aus dem Internet wird immer stärker. Doch wohin fließen die Lottomillionen eigentlich?
Die meisten Gewinne gehen nach Nordrhein-Westfalen
Insgesamt, seit dem Bestehen der staatlichen Lotterie wurden über die Jahre 377 Spieler aus Nordrhein-Westfalen, die sich über den Jackpot mit sechs Richtigen und der Zusatzzahl freuen konnten. Allein im Jahr 2018 ging der Jackpot im Spiel 6 aus 49 insgesamt 27 von 152 Mal nach Nordrhein-Westfalen. Etwas abgeschlagen folgen Bayern mit 249 Gewinnern und Baden-Württemberg mit 245 Gewinnern.
Nach Berlin gingen dagegen nur 69 Gewinne, nach Thüringen 40 und ins Saarland 37. Das Schlusslicht bei den deutschen Bundesländern ist Bremen mit 11 Gewinnern. Nach Luxemburg ging der große Lottogewinn dreimal. Das gleiche Bild ergibt sich auch beim Spiel 77 und der Super 6. Die Analyse von onlinecasinosdeutschland.com zeigt eine genaue Auflistung, wie viele Gewinne bislang in die jeweiligen Bundesländer geflossen sind.
Auch bei den Gewinnsummen liegt Nordrhein-Westfalen vorn. Insgesamt wurden im Spiel 6 aus 49 mehr als 647 Millionen Euro an Gewinner aus Nordrhein-Westfalen ausgeschüttet. Inklusive Spiel 77 und Super 6 waren es bislang sogar knapp 776 Millionen Euro. Auch bei diesen Statistiken bildet Bremen das Schlusslicht mit einer Ausschüttung von insgesamt gut 19 Millionen Euro.
Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei den durchschnittlichen Gewinnsummen je Einzelgewinn im Spiel 6 aus 49. Hier führt Schleswig-Holstein mit einer durchschnittlichen Gesamtgewinnsumme von 1,026 Millionen Euro, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen, wo die durchschnittliche Gesamtgewinnsumme bei 878,9 Tausend Euro lag.
Ist die Gewinnwahrscheinlichkeit in einigen Bundesländern höher?
Nein. Die Gewinnwahrscheinlichkeit ist in allen Bundesländern gleich hoch. Nordrhein-Westfalen ist da bevölkerungsreichste deutsche Bundesland und hat damit statistisch gesehen auch naturgemäß die Nase vorn bei der Anzahl derjenigen mit den richtigen Lottozahlen und Gewinnen. Stadtstaaten wie Bremen, Hamburg oder Berlin sowie das vergleichsweise bevölkerungsarme wie kleine Saarland müssen statistisch gesehen weniger Gewinner aufweisen.
Die Statistik der Gewinner nach Bundesland ist außerdem verzerrt. In den neuen Bundesländern sowie im östlichen Teil Berlins kann erst seit der Wiedervereinigung Lotto gespielt werden. Für die Jahre vor der Wiedervereinigung gab es dagegen nur Gewinner aus den westlichen Bundesländern. Hinzu kommt, dass es Unterschiede gibt wie häufig Lottoscheine in einem Bundesland abgegeben wurden.
In vielen Gegenden im Ruhrpott gibt es zum Bespiel eine überdurchschnittliche Anzahl an Tippgemeinschaften und Systemspielern. In Grenzregionen zwischen einzelnen Bundesländern, etwa in Ballungsgebieten wie Berlin und das angrenzende brandenburgische Umland ist es auch häufig so, dass Lottoscheine in einem anderen Bundesland abgegeben werden.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen?
Die Wahrscheinlichkeit im Lotto mit sechs Richtigen plus der Superzahl zu gewinnen, ist vergleichsweise gering. Konkret beträgt die Wahrscheinlichkeit nur 1:139,8 Millionen oder 0,00000072 %. Beim Eurojackpot mit fünf richtigen zahlen und zwei Superzahlen stehen die Chancen mit 1:95,3 Millionen dagegen schon besser.
Selbst im Spielcasino gibt es an den Roulette- und Black Jack-Tischen oder an Spielautomaten wesentlich höhere Chancen etwas zu gewinnen. Trotz der äußerst geringen Chancen tragen die Deutschen jede Woche Millionen zum Kiosk, um sich mit Lottoscheinen einzudecken. Die Vorstellung einen Millionengewinn zu landen, ist einfach zu verlockend.
Werden alle Lottoeinnahmen als Gewinn ausgeschüttet?
Nein. An die Spieler werden insgesamt nur 50 % der gesamten Lottoeinnahmen als Gewinn ausgeschüttet. 17 % der Einnahmen fließen als Lotteriesteuer an das Finanzamt, 12 % werden für Provisionen für die Annahmestellen und Vertriebspartner sowie für laufende Betriebskosten verwendet. 23 % der Einnahmen fließen in die Unterstützung von Sport, Kultur und sozialen Einrichtungen sowie in den Umwelt- und Denkmalschutz.
Konkurrenz durch das Internet
Der Marktanteil der staatlichen Lotterie sinkt seit Jahren stetig. Grund sich Anbieter im Internet aus dem Ausland. Nach geltendem Recht bewegen sich die Anbieter mit ihrem Angebot jedoch in einer Grauzone, da neben der staatlichen Lotterie eigentlich keine weitere Lotterie in Deutschland zugelassen ist.
Die privaten Anbieter operieren daher mit Lizenzen aus Ländern wie Malta oder Zypern und berufen sich darauf, dass die Lizenzen europaweit gültig sind. Die Einnahmen fließen damit auch ins Ausland und nicht in die staatliche Lotterie. Es handelt sich praktisch um Wetten auf die Zahlen bei 6 aus 49 & Co, wobei hohe Gewinnsummen in der Regel versichert sind.
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